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Microdrones im Testflug für DHL


Der internationale Logistik-Marktführer DHL hat erstmals eine Microdrones md4-1000 als fliegenden Paketboten eingesetzt. Bei dem erfolgreichen Probeflug am DHL-Hauptsitz transportierte der »Paketkopter« eine Lieferung von einer Apotheke auf der gegenüberliegenden Rheinseite zur Konzernzentrale in den Bonner Rheinauen. In rund  fünf Minuten Flugzeit legte der im gelben DHL-Design gestaltete Quadrokopter 2,7 Kilometer Flugstrecke zurück, um schließlich auf der Postwiese direkt vor dem Bonner Posttower samt Luftfracht sicher zu landen.

Die Flugplattform md4-1000, für deren Flug die örtlichen Behörden zuvor die Genehmigung erteilt hatten, war in etwa 50 Metern Höhe über unbewohntem Gebiet unterwegs. Auch wenn technisch eine automatische GPS-Steuerung problemlos möglich gewesen wäre: Gesteuert wurde der Paketkopter von zwei Sicherheits-Piloten, die ständigen Sichtkontakt zum Flugsystem hatten. Dies ist auch das Vorgehen, wie es die Behörden für derartige Flüge noch vorschreibt.

Die rund  2,6 Kilogramm schwere md4-1000 kann bis zu ca. 90 Minuten in der Luft bleiben und Spitzengeschwindigkeiten von 50 Kilometern pro Stunde erreichen. Für den Flug über den Rhein benötigte das RPAS (Remotely Piloted Aircraft Systems) nur wenige Minuten. Hätte  ein Lieferant parallel versucht, das Paket mit dem Auto im Bonner Stadtverkehr zuzustellen, wäre  er erheblich länger unterwegs gewesen. Allein die Fahrdistanz über die nächstliegende Bonner Rheinbrücke ist mit über sechs Kilometer fast schon dreimal so lang.

Der Plan, eine Drohne  im regulären Zustellbetrieb einzusetzen, befindet sich gewiss noch in der Frühphase. Dennoch ist diese Feldstudie viel mehr als eine reine PR-Aktion. Immer wieder berichten diverse  Online-Händler werbewirksam über den Einsatz von Drohnen für die Paketzustellung. DHL und Microdrones hingegen zeigen mit dieser Rheinüberquerung im Echtbetrieb eindrucksvoll  ein ernsthaftes Interesse an weiterführenden Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zu dieser Technologie. Vor allem, wenn es um die rasche  Versorgung von Empfängern in Gebieten mit einer schlechten Infrastruktur geht, stellen Microdrones-Flugplattformen eine mehr als nur vielversprechende technologische Alternative zu den bisherigen Möglichkeiten dar. Schneller und kostengünstiger als es bisher möglich war.